Nach Rekordanstiegen: Zinswende beendet Zeit der großen Preissprünge
Seit Jahren steigen die Bodenrichtwerte und damit die Immobilienpreise zwischen Düsseldorf und Köln kontinuierlich. Mit 18 Prozent in Dormagen, 19 Prozent in Neuss und 13 Prozent in Langenfeld war der Preissprung noch nie so groß wie in diesem Jahr.
„Jetzt ist die Zeit der großen Preissprünge allerdings vorbei“, sagt Dr. Alfred Laufenberg, Geschäftsführer von Laufenberg Immobilien. „Im nächsten Jahr werden wir nicht mehr über vergleichbare Anstiege berichten.“ Denn auch wenn sich die aktuellen Bauzinsen historisch gesehen noch auf niedrigem Niveau bewegen, hat die Zinswende begonnen. Die Folgen der Corona-Pandemie, steigende Energiepreise und die Ukraine-Krise fördern die Inflation – und diese beeinflusst wiederum die Zinsen.
Inflation wirkt sich auf Zinsen aus
Mit 7,4 Prozent war die Inflation im April so hoch, wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält zwar bislang an ihrer Null-Prozent-Politik fest und hat den Leitzins noch nicht erhöht, aber die Renditen der Bundesanleihen sind bereits gestiegen und wirken sich auf die Bauzinsen aus.
„Im Januar konnte man Hypothekendarlehen bei guter Bonität und zehnjähriger Zinsbindung noch zu 1,0 Prozent Zins bekommen“, erklärt Dr. Alfred Laufenberg. „Im Mai berechnen die Banken 2,6 Prozent.“ Der Zinssatz hat sich also innerhalb eines Quartals mehr als verdoppelt.
Für einen Kredit über 350.000 Euro bedeutet das beispielsweise: Die Kreditnehmer müssen bei 2 Prozent Anfangstilgung monatlich 1.342 Euro statt 875 Euro zahlen. „Käufern bleibt also nichts anderes übrig, als den Gürtel enger zu schnallen, bescheidenere Immobilien zu kaufen oder mehr Eigenkapital anzusparen“, so Dr. Alfred Laufenberg.
„Wer zu Beginn des Jahres eine Finanzierungsberatung wahrgenommen hat, sollte neu rechnen. Bei vielen Interessenten haben die gestiegenen Zinsen das Budget bereits geschmälert.“ Aber nicht nur für Käufer auf der Suche nach einem Eigenheim haben die steigenden Zinsen Folgen. Vermietete Immobilien sind für Kapitalanleger unrentabler geworden.
Nachfrage ist nach wie vor hoch
Die Nachfrage bei Laufenberg Immobilien ist aber nach wie vor hoch. „In unserer Kundenkartei verwalten wir mehr als 17.000 aktive Suchprofile“, sagt Dr. Alfred Laufenberg. „Für eine Doppelhaushälfte in Dormagen haben wir im April rund 1.600 Anfragen erhalten.“ Eine genaue Prognose für die weitere Preisentwicklung sei momentan leider nicht möglich. Sicher scheint nur, dass keine starken Anstiege mehr zu erwarten sind. Ob die Preise jedoch leicht steigen, stagnieren oder sinken, ist nicht abzusehen.
„Finanzexperten rechnen damit, dass die Zinsen im Laufe des Jahres auf bis zu 3 Prozent steigen“, so Dr. Alfred Laufenberg. „Aber auch das ist von schwierig einzuschätzenden Faktoren, wie beispielsweise einer Leitzinserhöhung durch die EZB, abhängig.“
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