„Initiative immovativ“ treibt Wohnungsbau voran
850 Wohneinheiten fehlen in Dormagen bis zum Jahr 2030 – zu dieser Erkenntnis waren die Experten der von Laufenberg Immobilien gegründeten Initiative „immovativ“ bereits im Frühjahr gekommen.
„In der Zwischenzeit haben konstruktive Gespräche der immovativ-Fachleute (Architekten und Bauträger) mit der Wohnraumförderung des Rhein-Kreises Neuss stattgefunden, bei denen es um die Optimierung und damit die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren ging“, berichtet Geschäftsführer Dr. Alfred Laufenberg. „Wir wollen uns auf die Dinge konzentrieren, die sich schnell umsetzen lassen. Hier sind wir mit der Ausweitung digitaler Prozesse zwischen den beteiligten Behörden von Stadt und Kreis einen guten Schritt in Richtung Effizienz weitergekommen. Außerdem haben wir die Vorgabe von detaillierten Richtlinien zur Standardisierung bei der Einreichung von Bauanträgen angeregt.“
Über die Potentialflächen für eine mögliche Wohnbebauung wurde zudem mit dem Leiter des Fachbereichs Städtebau der Stadt Dormagen, Robert Ullrich, gesprochen. Grundlage waren die detaillierten Prüfflächen-Steckbriefe, die seinerzeit bei der Erstellung des Flächennutzungsplanes erarbeitet worden waren. „Aufgrund von Datenschutzbestimmungen zu den Eigentumsverhältnissen der einzelnen Grundstücke sind wir hier jedoch schnell an eine Grenze gekommen“, so Laufenberg.
In einer weiteren Expertenrunde der „Initiative immovativ“ ging es daher jetzt um die Frage, wie die städtische Verwaltungsspitze um Bürgermeister Erik Lierenfeld, die örtliche Politik sowie die Öffentlichkeit bei der Erarbeitung und der Umsetzung der „Wohnraumvision Dormagen 2040“ eingebunden werden sollen.
„Welche Rolle sollen und können künftig private Investoren begleitend zu den Projekten der städtischen Wohnraumgesellschaft WORADO oder der Baugenossenschaft Dormagen spielen, um die beträchtliche Lücke zwischen Wohnraumbedarf und -angebot zu schließen?“ formulierte Architekt Florian Pacher eine Kernfrage der Initiative „immovativ“.
Dass die Schaffung von auskömmlichem Wohnraum im allgemeinen Interesse der Stadt Dormagen ist, wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen und somit um Arbeitsplätze geht, machte Martin Voigt als Vertreter des Chemparks einmal mehr deutlich.
„Es geht darum, einen „goldenen Weg“ zwischen städtischen und privatwirtschaftlichen Investitionen zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum zu finden – zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger und nicht zuletzt zum Wohle des Wirtschaftsstandortes.“
„Wir sind uns darin einig, dass wir Wohnungen bzw. Häuser für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen brauchen: Auszubildende und Studenten, junge Familien, Alleinerziehende, Senioren oder Zuwanderer – und zwar sowohl in Innenstadtnähe, als auch dezentral in den einzelnen Ortsteilen!“, legte Geschäftsführerin Petra Laufenberg einen weiteren Schwerpunkt auf den qualitativen Wohnraumbedarf. „Es ist gut und richtig, wenn für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen Wohnungen geschaffen werden – aber dabei allein darf es nicht bleiben!“
Aufgrund des langen Vorlaufs der Genehmigungsverfahren von größeren Bauvorhaben sehen die immovativ-Experten jetzt akuten Handlungsbedarf. In einem nächsten Schritt will man daher das Gespräch mit Bürgermeister Lierenfeld und der Verwaltungsspitze suchen, um die Ziele und die ersten Ergebnisse der Initiative zu präsentieren. Gemeinsam möchte man nach Lösungen suchen, um zumindest einen Teil der benötigt 850 Wohneinheiten – neben Geschosswohnungsbau durchaus auch Einfamilienhäuser usw. – auch tatsächlich bis 2030 bereit stellen zu können.