Die Bodenrichtwerte in Neuss steigen leicht – Marktwende wird dennoch deutlich
Trotz weiterhin ansteigenden Bodenrichtwerten in Neuss für Grundstücke mit ein- und zweigeschossiger Bebauung, zeigt sich die Trendwende auf dem Immobilienmarkt. Denn die Werte sind im Vergleich zum Vorjahr nur um rund ein Prozent gestiegen. Dies geht aus aktuellen Zahlen hervor, die der Gutachterausschuss der Stadt Neuss vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Für Grundstücke mit Ein- oder Zweifamilienhausbebauung liegt der durchschnittliche Bodenrichtwert nun bei 585 Euro pro Quadratmeter, im Vorjahr waren es noch 579 Euro.
Die Bodenrichtwerte in Neuss steigen demnach zwar weiterhin an, aber nicht so stark wie in den vergangenen Jahren. Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt lässt sich also auch in Neuss deutlich erkennen. Auch im Vergleich zu den vorherigen Jahren ist ein Wandel zu beobachten. 2022 betrug der Anstieg der Bodenrichtwerte 19 Prozent, 2023 sechs Prozent
Bastian von Grumbkow, Filialleiter in Neuss ist sich sicher „Sowohl Kaufinteressenten als auch Eigentümer haben sich mittlerweile an die Marktsituation gewöhnt.“ Auch die Bodenrichtwerte nähern sich durch die Stagnation allmählich an die Realität. Denn in den vergangenen Jahren wurden Grundstücke in Neuss meist über den Bodenrichtwert verkauft.
Bodenrichtwerte in Neuss: So unterschiedlich sind die Stadtteile
In Neuss steigen die Bodenrichtwerte größtenteils an. Ein Rückgang der Preise lässt sich dahingegen nur in wenigen Stadtteilen erkennen.
An der Spitze liegt, wie im vergangenen Jahr auch, das Dreikönigenviertel mit 746 Euro pro Quadratmeter. Knapp dahinter folgen das Stadionviertel mit 698 Euro und Grimlinghausen mit 674 Euro. Als Schlusslichter positionieren sich die Stadtteile Wehl/Speck/Helpenstein mit 478 Euro.
Den insgesamt höchsten Anstieg zum Vorjahr verzeichnet der Stadtteil Erfttal mit 3,65 Prozent. Hier ging der Preis pro Quadratmeter von 510 Euro auf 527 Euro hoch. Am stärksten gesunken sind die Bodenrichtwerte dahingegen im Stadtteil Weckhoven. Die Preise sind hier im letzten Jahr um zwei Prozent gefallen.
Die mit 940 Euro pro Quadratmeter teuerste Bodenrichtwertzone befindet sich im Dreikönigenviertel im Bereich des Stadtgartens. Knapp dahinter folgt mit 920 Euro der Bereich an der Obererft, ebenfalls Teil des Dreikönigenviertels. Neben dem Dreikönigenviertel ist mit Uedesheim nur ein weiterer Stadtteil über 900 Euro pro Quadratmeter gestiegen. „Hier dürfen sich diejenigen freuen, die direkt am Rhein im Bereich von Rheinfährstraße und Allmende Eigentum besitzen“, so Bastian von Grumbkow.
Die mit 360 Euro pro Quadratmeter günstigste Bodenrichtwertzone liegt dagegen in Holzheim-Gruissem, im Bereich einer großen Gärtnerei an der Grenze zu Grevenbroich. Knapp dahinter folgt der kleine Ortsteil Dirkes in Grefrath. Hier beträgt der Bodenrichtwert 400 Euro pro Quadratmeter.
Energieeffizienz spielt große Rolle bei der Preisbildung
Die Lage von Immobilien ist nach wie vor eines der wichtigsten Kriterien bei der Kaufpreisfindung. Dennoch erlangt die Energieeffizienz einer Immobilie eine immer größere Bedeutung. Grund dafür sind der Ukrainekrieg und das seit vergangenem Jahr geltende Heizungsgesetz. „Bei energieeffizienten Immobilien haben sich die Preise mittlerweile stabilisiert. Dahingegen sinken sie für sanierungsbedürftige Immobilien mitunter noch leicht“, erklärt Bastian von Grumbkow.
Trotz der steigenden Energiekosten und Zinsen steigt die Zahl der Interessenten allmählich wieder an. Denn die Interessenten gewöhnen sich langsam an die Marktsituation. Vor allem aber passen sie ihre Ansprüche an die aktuelle Lage an. „Viele akzeptieren vorerst altmodische Badfliesen und renovieren nicht sofort, um Geld zu sparen“, so Bastian von Grumbkow.
Bodenrichtwerte in Neuss einsehen
Im Portal BORIS-NRW können Sie die aktuellen Bodenrichtwerte für Neuss einsehen und den genauen Wert für Ihr Grundstück erfahren.
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