Nach Rekordanstiegen: Bodenrichtwerte in Dormagen stagnieren

Von Inflation und Zinswende bleiben auch die Bodenrichtwerte in Dormagen für Grundstücke mit ein- und zweigeschossiger Bebauung nicht unberührt: Nach den Rekordanstiegen von 18 und 12 Prozent in den Vorjahren, stagnieren die Werte 2023. Das geht aus aktuellen Daten hervor, die der Gutachterausschuss für den Rhein-Kreis-Neuss vor wenigen Tagen veröffentlicht hat.

Bodenrichtwerte in Dormagen stagnieren – Immobilienpreise sinken

„Diese Entwicklung war zu erwarten“, sagt Dr. Alfred Laufenberg, Geschäftsführer von Laufenberg Immobilien. „Anfang 2022 lagen die Zinsen noch bei einem Prozent und die Immobilienpreise sind gestiegen.“ Im weiteren Jahresverlauf habe sich dieser Trend durch die Auswirkungen des Ukrainekriegs umgekehrt. Vor allem bei sanierungsbedürftigen Immobilien mit schlechter Energieeffizienz bemerken der Immobilienmakler und sein Team inzwischen einen Preisrückgang. „Die Preise fallen nicht dramatisch“, erklärt Manuel Rasch, Leiter der Dormagener Filiale von Laufenberg Immobilien. „Aber die Preise von Anfang 2022 lassen sich derzeit nicht mehr auf dem Markt erzielen.“

Bodenrichtwerte in Dormagen sind im Zentrum am höchsten

Wie im Vorjahr sind die durchschnittlichen Bodenrichtwerte in Dormagen mit 490 Euro pro Quadratmeter in Dormagen-Mitte am höchsten. Den zweiten Platz teilen sich Stürzelberg und Zons mit jeweils 465 Euro pro Quadratmeter. Die mit 530 Euro pro Quadratmeter teuerste Bodenrichtwertzone liegt mit 530 Euro pro Quadratmeter nach wie vor in Nievenheim im Bereich des Neubaugebiets Nievenheim IV. Schlusslichter im Stadtvergleich sind St. Peter und Gohr mit Bodenrichtwerten von 235 und 250 Euro pro Quadratmeter.

Gestiegene Kosten für Baumaterial, Energie und Lebensmittel wirken sich aus

„Der Immobilienmarkt ist immer spannend, aber in den vergangenen Jahren ganz besonders“, findet Dr. Alfred Laufenberg. „Erst war die Corona-Pandemie in unserer Region Preistreiber, weil junge Familien aus Düsseldorf und Köln durch die Lockdowns das grünere und ruhigere Umland zu schätzen gelernt haben, jetzt belastet der Ukraine-Krieg die Haushaltskassen.“ Denn nicht nur die Zinsen sind in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen und liegen aktuell bei etwa vier Prozent. Auch das Baumaterial ist deutlich teurer geworden. „Zusammen mit den gestiegenen Kosten für Energie und Lebensmittel ist das für Käufer natürlich eine große Belastung“, fasst Manuel Rasch zusammen.

Vorsichtige Prognose: Weiterhin leicht sinkende Preise und anschließende Seitwärtsbewegung

Für die kommenden Monate erwartet das Team von Laufenberg Immobilien zunächst weiterhin moderat sinkende Preise und eine anschließende Seitwärtsbewegung. „Finanzexperten gehen zwar von weiterhin steigenden Zinsen aus, aber nicht mehr von drastischen Sprüngen“, erzählt Dr. Alfred Laufenberg. Eine klare Prognose wagt er aber nicht.

„Von der Pandemie bis zum Krieg in Europa haben die vergangenen Jahre unerwartete Überraschungen mit großen Auswirkungen auf den Immobilienmarkt bereitgehalten, die niemand vorhergesehen hat.“ Mut mache Eigentümern und Käufern eine aktuelle Studie der Deutschen Bank. Die Analyse zeigt, das Immobilienpreise – langfristig betrachtet – typischerweise mit der Inflation steigen. „Hauspreise sind bundesweit von 1970 bis 2022 um mehr als 400 Prozent gestiegen, die Konsumentenpreise hingegen um weniger als 300 Prozent“, verdeutlicht Dr. Alfred Laufenberg. „Wer die finanziellen Möglichkeiten und etwas Geduld hat, ist also auch in Zeiten sinkender Preise mit der Investition in Immobilien gut beraten.“

Bodenrichtwerte in Dormagen: Wie wurde Ihre Wohnlage bewertet?

Sie möchten wissen, wie hoch der Bodenrichtwert für Ihr Grundstück ist? Im Online-Portal BORIS-NRW können Sie die aktuellen Zahlen mit wenigen Klicks einsehen. Gerne können Sie auch unsere kostenfreie und unverbindliche Marktwertermittlung nutzen, um zu erfahren, wie viel Ihre Immobilie aktuell wert ist.

 

Foto: adobe.stock.com – hespasoft